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Pro und Kontra: LED-Lichterkette oder Wachskerzen am Weihnachtsbaum?
21. Dezember 2017
Die Frage kann Familien spalten: Sollen Wachskerzen den festlichen Weihnachtsbaum schmücken oder ist eine LED-Lichterkette praktischer? Welche Variante ist umweltfreundlicher und welche günstiger?
Frankfurt a.M. (epd). Der Evangelische Pressedienst (epd) hat bei der Verbraucherzentrale Hessen nachgefragt: Welche Pro- und Kontra-Argumente sprechen für LED-Lichterketten und welche für Kerzen am Weihnachtsbaum?
"Letztendlich handelt es sich um eine ganz persönliche Entscheidung, was man schöner findet: Lichterkette oder Wachskerzen", sagt Anika Sauer von der Fachgruppe "Umwelt, Klima, Energie" der Verbraucherzentrale Hessen in Frankfurt am Main dem epd. "Diese Frage ist mit vielen Emotionen belegt."
Gemütlichkeit und Heimeligkeit
Kerzen gehörten traditionell zur Advents- und Weihnachtszeit dazu. Die Menschen verbänden damit Gemütlichkeit und Heimeligkeit. "Grundsätzlich machen sie ein schönes, warmes Licht und der Moment, wenn die Kerzen am Weihnachtsbaum angemacht werden, ist ganz besonders."
Für LED-Lichterketten hingegen spräche eindeutig die lange Haltbarkeit. Im Schnitt weisen LED-Lampen eine Lebensdauer von 25.000 Stunden auf. "Einmal angeschafft, sehr lange haltbar", erläutert Sauer. LEDs seien energieeffizient und sparten viel Strom: Der Strom für eine Kette mit 400 LED-Lichtern koste weniger als zwei Euro, selbst wenn sie die komplette Weihnachtszeit in Betrieb ist.
Bei LED-Lichterketten gebe es zudem so gut wie keine Brandgefahr, weil sie keine Wärme entwickeln und nicht heiß werden. "Wir empfehlen dennoch ausschließlich auf Lichterketten zurückzugreifen mit dem Siegel: 'GS - geprüfte Sicherheit'." Und auch wer auf warmes Licht nicht verzichten will, kann auf LED zählen: "Sie gibt es auch mit warm-weißem Licht, das viele bevorzugen. Und das schon unter 20 Euro pro Kette."
Auf "RAL-Gütezeichen" achten
Bei Kerzen sollte man auf das "RAL-Gütezeichen" achten, empfiehlt Sauer, das 70 Prozent der in Deutschland produzierten Kerzen trügen. Diese Kerzen seien vorab geprüft worden - ob sie gleichmäßig abbrennen ohne Funkenschlag und auf ihre Schadstoffe. "Bei Kerzen mit Glitzer und Duftstoffen raten wir zur Vorsicht", sagt Sauer. Die Kerzen könnten gesundheitsgefährdende Stoffe enthalten, die sie über die Luft abgeben.
Kosten fielen bei der Herstellung von LED-Lichterketten und Kerzen an, sagt Sauer. "Doch die Kerze wird verbraucht, während die Lichterkette wieder und wieder zum Einsatz kommen kann." Dazu benötige man Paraffin, also Erdöl, pflanzliche und tierische Fette sowie in manchen Fällen auch Palmöl. Doch um Palmöl zu gewinnen, würden in tropischen Ländern ganze Regenwälder abgeholzt, sagt Sauer. "Das ist eine ökologische Katastrophe." Verbraucher, die großen Wert legten auf die Umwelt, könnten auf Bienenwachskerzen zurückgreifen. "Sie sind aber deutlich teurer." Zusätzlich gebe es auch Kerzen mit Bio-Siegel, die, falls verwendet, ausschließlich Palmöl aus nachhaltigem Anbau enthielten.
Vorsicht Brandgefahr!
Wer auf Kerzen dennoch nicht verzichten will, solle darauf achten, dass der Baum frisch ist. "Das vermindert die Brandgefahr ganz deutlich", rät Expertin Sauer. Die Verbraucherzentrale Hessen empfiehlt deshalb, den Weihnachtsbaum erst nach dem Dritten Advent zu kaufen. "Dann trocknet er nicht so schnell und kann nicht so leicht brennen", sagt Sauer.
Wer mit Kindern feiert, rät die Expertin, solle den Weihnachtsbaum mit den brennenden Kerzen so platzieren, dass der Nachwuchs nicht allzu leicht dran kommen kann. Falls doch einmal der Baum Feuer fangen sollte, könne eine bereitliegende Decke das Schlimmste verhindern, sagt Sauer.
Auch wenn vieles für LEDs spricht - an das Gefühl, das wir mit funkelnden Kerzen am Weihnachtsbaum verbinden, kämen sie einfach nicht heran: "Kerzen erinnern uns einfach an unsere Kindheit und diese Tradition wollen viele aufrechterhalten." Und wer sich partout nicht entscheiden könne zwischen Tradition und Moderne, der könne ja auf beide Varianten setzen, schlägt Sauer vor.
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Leser-Kommentare öffnen
Schallblech, 21. Dezember 2017, 16:47 Uhr
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Glybyrne, 21. Dezember 2017, 18:54 Uhr
Alwite, 21. Dezember 2017, 20:44 Uhr
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