
Nikolaus Schneider: Kirchen verlieren «im Turbo-Modus» an Einfluss
12. März 2019
Der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, sieht den gesellschaftlichen Einfluss der Kirchen drastisch schwinden.
Köln (epd). "Wir verlieren im Turbo-Modus", sagte Schneider dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag). Bislang habe es die Menschen selbst unter den Bedingungen einer fortschreitenden Säkularisierung zumindest noch interessiert, was die Kirchen zu wichtigen Fragen des Zusammenlebens sagen. Die Missbrauchsfälle in kirchlichen Einrichtungen führten jetzt dazu, "dass die Menschen das nicht einmal mehr hören wollen und den Kirchen sagen: 'Ihr solltet besser mal die Klappe halten! Ihr genügt ja bis in die höchsten Hierarchiestufen hinauf nicht einmal euren eigenen Normen!'"
Der 71 Jahre alte ehemalige rheinische Präses Schneider, der von 2010 bis 2014 an der Spitze der EKD stand, bezeichnete diese Reaktion als sehr nachvollziehbar. Sie erschwere aber "die Situation enorm".
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Leser-Kommentare öffnen
groth, 12. März 2019, 11:39 Uhr
Kann man nachvollziehen.
Ich aber sehe das noch kritischer (oder unkritischer?): erst recht beklagenswert für Christen ist, dass der geistliche Einfluss schwindet - und dass Kirchenleute in geistlicher Hinsicht als unglaubwürdig empfunden werden.
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