
Weitere Artikel
Margot Käßmann geht nach Reformationsjubiläum in Rente
12. August 2016
Aktuell ist sie Reformationsbotschafterin - nach dem Reformationsjubiläum 2017 geht Margot Käßmann in Rente.
Weimar (epd). Sie wolle mit ihrem 60. Geburtstag am 3. Juni 2018 offiziell in den Ruhestand wechseln, sagte Margot Käßmann, die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, der in Weimar erscheinenden mitteldeutschen Kirchenzeitung "Glaube+Heimat" (Ausgabe vom 14. August). Auch als Pensionärin wolle sie aber weiterhin gern schreiben, Vorträge halten und predigen, betonte sie.
Als Reformationsbotschafterin sieht die Theologin ihre Aufgabe darin, das 500. Reformationsjubiläum als ein internationales Ereignis zu vermitteln. "Der Bundestag hat gesagt, das Reformationsjubiläum ist von kulturhistorischer Bedeutung für die Bundesrepublik Deutschland, für Europa, ja, die Welt", sagte Käßmann der Zeitung. Ihr sei wichtig, dass das Reformationsjubiläum kein binnenkirchliches, sondern auch ein säkulares Ereignis sei.
Derzeit arbeitet Käßmann an der Konzeption der Weltausstellung, die 16 Wochen lang vom 20. Mai bis zum 4. September 2017 in Wittenberg zu erleben sein wird, hieß es weiter. Die Ausstellung beleuchte unter anderem Themen wie Europa, Ökumene, Bildung, Gerechtigkeit, Dialog der Religionen und Frieden.
Ermutigendes Ereignis für Kirchen im Osten
2017 wird an den Thesenanschlag Martin Luthers (1483-1546) im Jahr 1517 in Wittenberg erinnert. Die 95 Thesen gegen den Ablasshandel der katholischen Kirche leiteten vor 500 Jahren die Reformation ein, die sich maßgeblich auf Politik, Religion, Kultur und Gesellschaft auswirkte.
Die Theologin hofft, dass das 500. Reformationsjubiläum für die Kirchen in Ostdeutschland ein ermutigendes Ereignis wird. Diese haben es ihrer Meinung nach schwer. "Sie sind in einer Minderheitssituation. Es ist da eine besondere Herausforderung, überzeugend von Gott zu reden", sagte die frühere Bischöfin.
Margot Käßmann zählt zu den bekanntesten Gesichtern des Protestantismus in Deutschland. Nach einer nächtlichen Alkoholfahrt trat die beliebte und streitbare Theologin im Februar 2010 von Ratsvorsitz und Bischofsamt zurück.
22
Leser-Kommentare öffnen
Paperback, 12. August 2016, 22:23 Uhr
Paperback
zum Login
Matthäus53, 14. August 2016, 13:40 Uhr
Wenn ich die Ankündigung der ehemaligen Bischöfin Margot Käßmann höre, daß sie in zwei Jahren in den Ruhestand gehen möchte , bekomme ich Zweifel ob sie recht handelt, oder ob sie die Ev. Kirche im Stich läßt, ähnlich wie der ital. Kapitän der Concordia, der zu früh das Schiff verließ. Solche brillianten Prediger und Lehrer, wie Frau Käßmann, oder wie soll man es auch immer umschreiben , darf die Ev. Kirche nicht einfach so gehen lassen. Derzeit hat die Kirche nicht und sie hatte auch noch nie genügend gute Hirten, wie schon Jesus bei seiner Aussage im Mt. Ev 9, 36-38 sagte, um die vielen Schafe zu weiden.
zum Login
Paperback, 14. August 2016, 14:39 Uhr
nicht nur das, von dem Du da schreibst, bleibt allerdings von Margot Kaesmann in Erinnerung. Von der denkwürdigen Autofahrt rede ich nur am Rande.
Viel gravierender aber finde ich, dass da eine hochrangige Geistliche ihre Kinder und ihren Mann verlässt und dafür offenbar noch gefeiert wird.
Wenn das die neuen Maßstäbe sind, nach denen in unserer Kirche Menschen auf das Podest gehoben werden, dann verstehe ich die Welt nicht mehr.
Ich stand mal auf der anderen Seite und erlebte, wie es sich anfühlt, wenn sich die Partnerin auf und davon macht und dafür noch gehätschelt wird, während mir als Mann, aber auch meinen ebenfalls vier Kindern kaum Aufmerksamkeit zuteil wurde.
Wenn das der neue Geist in unserer Kirche sein soll, dem man huldigen muss, dann weiß ich nicht mehr, was ich dazu sagen soll.
Für mich ist sie die Repräsentantin eines theologisch verkleisterten Zeitgeist-Feminismus, der uns noch teuer zu stehen kommt.
Fast zynisch kann ich nur dazu anmerken, dass sich viele Männer da noch als Steigbügelhalter bereit halten.
Paperback
zum Login
Atlantica, 14. August 2016, 19:39 Uhr
Martin Luther ist ja in Deutschland kaum noch bekannt. Und dann soll das Reformations-Jubiläum also ein weltweites säkulares Ereignis sein. Tut mir leid, so etwas kann ich nicht glauben.
zum Login
Matthäus53, 14. August 2016, 23:59 Uhr
sicherlich hat Margot K. die beschriebenen Fehler begangen aber sie hat sich bestimmt nicht selbst auf das vielleicht zu hohe " Luther Ross " geschwungen. Was sagte Jesus schon vor 2000 Jahren zu den Pharisäern die die Ehebrecherin steinigen wollten ? ........ ! Hast du lieber P. deinen Stein schon weggelegt ? Ich schon lange. Dein eigenes Erlebnis in dieser Ehesache erforderte sicherlich Nerven wie Drahtseile, aber das darfst doch Frau K. nicht anlasten . Jesus hat aber auch zu keinem gesagt , daß es auf Erden besser wird als Christ , sondern Gott mutet uns so viel zu, daß wir es gerade so ertragen können.
Jetzt zu Dir liebe A. , ganz speziell zu deiner Kritik am 500. Reformationsjubiläum.
Was damals passierte war bestimmt eine großartige geistliche , an den Nerven zerrende aufreibende Leistung , die die gesamte damalige Kirchenobrigkeit gegen nur einen frommen Kirchenmann aufbrachte . Ein solches Ereignis, welches die damalige Kirchenwelt doch maßgeblich stark veränderte und beeinflußte, kann bestimmt nicht wie ein Weinfest an der Mosel oder ein Feuerwehrfest im östlichen Harz oder in Thüringen abgetan werden.
Jetzt darüber zu sinnen, ob das Jubiläumsfest zum 500. Jahrestag entweder nur gewürdigt oder sogar gefeiert werden soll , dies ist doch der Sache nicht hilfreich, sondern eher die Dolchstoßmethode, wie bei einem röm. Kaiser.
zum Login
Paperback, 15. August 2016, 8:24 Uhr
Du schreibst:
"Hast du lieber P. deinen Stein schon weggelegt ? Ich schon lange. Dein eigenes Erlebnis in dieser Ehesache erforderte sicherlich Nerven wie Drahtseile, aber das darfst doch Frau K. nicht anlasten . Jesus hat aber auch zu keinem gesagt , daß es auf Erden besser wird als Christ , sondern Gott mutet uns so viel zu, daß wir es gerade so ertragen können."
Matthäus53,
die Ehe war unsere Sache, in der Tat. Das haben zwei Menschen angerichtet, die - so sehe ich es heute- es nicht besser hinbekommen haben.
Für mich war es zudem das Trauma schlechthin. Und da erlebte ich eben, dass sie mich und die Kids alleine ließen, während sie sich um die Mutter kümmerten.
Wir standen eben auf der falschen Seite. Ich kam mir vor wie ein ewig Gestriger, der an der Ehe festhielt, der die Verantwortung für Familie und Kids weiter wahrnehmen wollte und der dabei bestenfalls noch bemitleidet wurde.
Letztlich kam ich mir vor wie aus der Zeit gefallen und bin daran fast zerbrochen. So alleine habe ich mich selten in meinem Leben erlebt, und sie sahen einfach zu, was noch die mildeste Form der Ignoranz war.
Paperback
zum Login
Atlantica, 15. August 2016, 8:56 Uhr
Matthäus, du hast mich nicht richtig wiedergegeben. Ich möchte nicht der Sache des Luthertums schaden, im Gegenteil! Ich halte nur den Blick offen für andere Länder, international, in denen man von Gott und Luther nichts weiß. Deswegen ist es nur Phantasterei, in Kategorien zu denken, die vielleicht einmal vor fünfzig Jahren in der nördlichen Hälfte Deutschlands gegolten haben mögen. Und wir können auch nicht 1:1 wiederbeleben, was so nicht mehr existiert.
zum Login
Alwite, 15. August 2016, 9:24 Uhr
Paperback, seit Du hier postest, bist Du die ANKLAGE an wen auch immer persönlich. Bitte wann gedenkst Du Deine Opferrolle endlich abzustreifen?
Matthäus53, Ich vermute, dass Frau Käßmann sich in den Ruhestand verabschiedet, weil sie den Steinewerfern unter uns wehrlos ausgeliefert ist. Kein Mensch in einem öffentlichen Amt hält dies, ohne Schaden zu nehmen, lange durch. Auch Du gehörtest auf diesen Seiten einmal dazu.
zum Login
Paperback, 17. August 2016, 11:26 Uhr
Du fragst: "Paperback, seit Du hier postest, bist Du die ANKLAGE an wen auch immer persönlich. Bitte wann gedenkst Du Deine Opferrolle endlich abzustreifen?"
Ich verfüge schon über die Fähigkeit zur Differenzierung. Was aber die Opferrolle angeht, so nehme ich sie nicht freiwillig ein. Dass ein Mensch zum Opfer wird, ist schlimm. Viel dramatischer aber ist es, wenn man ihm das noch bestreitet.
Dann kommt er nicht mehr aus dieser Ecke heraus. Diese Erfahrung zieht sich durch mein Leben. Es ist eine Erfahrung, die das Potential zum Wahnsinn in sich trägt.
Ich bediene einen simplen Vergleich. Da wird ein Mensch, der bei grün über einen Fußgänger-Überweg zum Krüppel gefahren wird, mit der Argumentation bedient, wenn er nicht gerade da gegangen wäre, wäre ihm nichts geschehen.
Gruß
Paperback
zum Login
Alwite, 17. August 2016, 20:21 Uhr
zum Login
oberschwester, 18. August 2016, 18:31 Uhr
zum Login
Alwite, 19. August 2016, 8:05 Uhr
zum Login
Schallblech, 19. August 2016, 8:28 Uhr
zum Login
Atlantica, 19. August 2016, 8:47 Uhr
Glaubt nicht in erster Linie den Institutionen. Die 68er wollten den Marsch durch die Institutionen vornehmen. Auch das war falsch! Es geht um eine kritische Distanz, auch wenn man sich beruflich identifizieren muss. So kann eine echte Gemeinschaft gelingen. Nicht mit Parteidisziplin, die nur Einstimmigkeit kennt, auch nicht mit Schwärmertum. Von beidem finden wir im Forum persönliche Beispiele.
Martin Luther ist der Maßstab, an dem wir uns nach wie vor messen lassen sollten.
zum Login
Alwite, 19. August 2016, 10:22 Uhr
zum Login
Luise Scharfenstein, 23. September 2016, 19:50 Uhr
-Eine vollständige Reformation hat nie stattgefunden. Die Kirchenspaltung, die Martin Luther zu verhindern suchte, ist das letztendliche Ergebnis seiner Bemühungen. In den folgenden Jahrhunderten schlossen sich bekanntlich Glaubenskriege an.
-HEUTE ist der lutherische Teil der Kirchen bemüht, Gemeinschaft zu Rom wiederherzustellen. Das ist an sich gut. Aber warum hat man sich dann vor 500 Jahren abgespalten?
Kann man unter diesem Gesichtspunkt entspannt feiern?
zum Login
Christkind, 23. September 2016, 20:44 Uhr
Anbiederung ist wohl evangelischen Ursprungs. Bringt aber nichts.
Gruß Martin Albrecht
zum Login
Schallblech, 24. September 2016, 7:58 Uhr
Übrigens wird niemand gezwungen, das Jubiläum mitzufeiern. Man kann währenddessen auch in den Keller gehen, um dort ein wenig zu lachen. Das wird uns Protestanten ja sowieso nachgesagt.
Was Niveau angeht.... das schenke ich mir jetzt.
Atlantica, 24. September 2016, 8:48 Uhr
zum Login
Erika Moers, 24. September 2016, 8:55 Uhr
Ich darf daran erinnern, dass wir vor zwei Jahren ein sog. „Calvin-Jahr“ begangen haben, das durchaus nicht ohne Aufmerksamkeit geblieben ist. Dass Martin Luther der „prägende“ Reformator gewesen ist, ist unbestreitbar. Aber wenn wir ein „Reformations-Jubiläum“ feiern werden, so werden wir Martin Luther sicher nicht als Heiligen verehren. Seien wir einfach froh, dass es solche überzeugte und mutige Männer gegeben hat, welche die Kirche versucht haben, an ihren ursprünglichen Auftrag zu erinnern.
zum Login
Schallblech, 25. September 2016, 9:04 Uhr
Übrigens hat schon Bischof Cyprian, der im 3. Jahrhundert in Karthago lebte, auf Paulus hingewiesen und seine Schlüsse daraus gezogen: Röm 1,17, Römer 3, Vers 22-28. Gerecht allein durch Glauben. Leider geriet das in Vergessenheit, bis die Paulusworte durch die Reformatoren neu entdeckt wurden.
zum Login
Luise Scharfenstein, 17. Mai 2018, 21:30 Uhr
zum Login
zum Login
Weitere Artikel

Sabine Prott
Luka und das Wunder im Garten
Ein Naturbuch