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Wut und Trauer bei einer Kundgebung in Hanau zwei Tage nach dem Anschlag. Foto: arte

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Die Legende vom Einzeltäter

TV-Tipp: arte, Di, 3.3., 20.15 Uhr

3. März 2020

Ein Mensch ist tot. Erschossen aus nächster Nähe. Getötet hat der Mörder den Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke, getroffen hat er ins Herz der Gesellschaft.

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Wut und Trauer bei einer Kundgebung in Hanau zwei Tage nach dem Anschlag. Foto: arte

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Die Tat hat Deutschland erschüttert: Zum ersten Mal nach dem Ende des Nazi-Regimes wurde ein Politiker Opfer rechter Gewalt. Schon jetzt zeigen Recherchen – der Hauptverdächtige Stephan E. und sein mutmaßlicher Komplize Markus H. waren fest mit der rechtsextremen Szene verbunden. Der Prozess beginnt demnächst.

Dieser Mord ist nur einer in der Kette brutaler Gewalttaten. Sie richten sich gegen Menschen, die von Rechtsextremen zu Feinden erklärt werden: Migranten, Juden, Muslime, Linke, Journalisten und mit Lübcke auch ein bürgerlich konservativer Politiker. Die Dokumentation folgt den Spuren rechtsextremer Angriffe im Herzen Europas.

Im französischen Bayonne greift ein Mann, dessen rassistische Gesinnung bekannt war, im Herbst 2019 eine Moschee an. Vor dem Gebäude verletzt er zwei Muslime durch Schüsse schwer. Vier Jahre zuvor kandidierte der Angreifer noch für den Front National. Auch der Mord an der britischen Labour-Abgeordneten und Brexit-Gegnerin Jo Cox geht auf das Konto eines rechtsextremen Einzeltäters. Cox‘ Schwester berichtet von einer Atmosphäre der Spaltung und Hetze, in der sich der Täter damals bestätigt fühlen konnte.

Ermutigt fühlen sich all diese Gewalttäter von den neuen Rechten, die unverhohlen ihre Theorien von der Bedrohung der „weißen Rasse“ verbreiten. Die rechtsextremen Morde und Anschläge der vergangenen Jahre mögen juristisch die Taten Einzelner sein. Einzeltäter im Geiste waren diese nicht.

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Leser-Kommentare öffnen

Alwite, 3. März 2020, 5:22 Uhr


Wenn Gewalt sich legitimiert und gar noch von Vertretern einer Partei angeführt wird, ist Wachsamkeit das Gebot der Stunde.
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ellybe, 3. März 2020, 17:27 Uhr


Nicht nur Wachsamkeit ist das Gebot der Stunde, sondern unerschrockenes Aufdecken und Veröffentlichen der Verbindungen und Zusammenhänge in der gesamten (!) freien Presse!
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Alwite, 4. März 2020, 20:34 Uhr


Das und noch einiges mehr - beinhaltet das Wort "Wachsamkeit" bereits.
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ellybe, 5. März 2020, 11:34 Uhr


Dann waren/sind wir uns ja tatsächlich mal einig!
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