
Fake America Great Again
TV-Tipp: arte, Di, 12.11., 21.10 Uhr
12. November 2019
Mit 77.000 Stimmen in drei Staaten gewann Donald Trump die Wahl zum US-Präsidenten, obwohl er insgesamt fast drei Millionen Stimmen weniger hatte als seine Konkurrentin Hillary Clinton.
Der Dokumentarfilm beweist, dass das nicht Zufall oder Glück war, sondern das Ergebnis einer gezielten Datenanalyse. Im digitalen Zeitalter wird die Demokratie durch Internetmanipulation bedroht. „Fake America Great Again“ ist der erste Dokumentarfilm, der die Verbindung zwischen dem ultrakonservativen Investor Robert Mercer, Breitbart News, der Datenfirma Cambridge Analytica und Facebook herstellt.
Trump und Cambridge Analytica verbanden sich im Juni 2016. Bis Ende Juli hatte Trump über sechs Millionen Dollar an Cambridge Analytica gezahlt. Weitere fünf Millionen sollten folgen. Wofür wurde dieses Geld ausgegeben? Für eine Taktik, die auf der Gewissheit beruhte, dass Trump keine Chance hatte, die absolute Mehrheit aller Stimmen zu gewinnen. Das Ziel war, unentschlossene Wähler zu identifizieren, die für Trump stimmen könnten – und sie dann gezielt zu beeinflussen.
Dieser Plan ging auf. Cambridge Analytica setzte „Datenmodellierung“ ein. Zentral waren dafür die Facebook-Daten von Millionen Nutzern. Cambridge Analytica filterte außerdem leicht zugängliche persönliche Daten, zum Beispiel zu Alter, Einkommen, Adresse, Religion oder Waffenbesitz, aus dem Internet und glich sie mit gekauften Daten von Banken, Kreditkartenunternehmen und den anderen Social-Media-Giganten Google und Twitter ab.
Der Filmemacher Thomas Huchon zeigt, wie schnell Informationen – und Desinformation – im Internet viral werden. Er deckt ein Netzwerk von Akteuren auf, die mit dieser Strategie gemeinsame ideologische Ziele verfolgen. Im Mittelpunkt stehen dabei der undurchsichtige Hedge-Fonds-Milliardär und Informatiker Robert Mercer, der seine massive finanzielle Unterstützung für Trump geschickt verschleierte, und dessen getreuer Gehilfe Steve Bannon.
Sie steuerten einen Wahlkampf, in dem es gelang, potenzielle Trump-Wähler mit auf ihre Persönlichkeit zugeschnittenen Botschaften zu bombardieren – und das weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Das Ende der Demokratie mit digitalen Mitteln?
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Leser-Kommentare öffnen
Alwite, 12. November 2019, 22:40 Uhr
Wer diese Sendung sah, zweifelt mit mir an der Notwendigkeit des nächsten Urnenganges.
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ellybe, 13. November 2019, 11:33 Uhr
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Alwite, 14. November 2019, 18:48 Uhr
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Koeppen in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste jener Autoren gesetzt, „deren gesamte Produktion endgültig zu entfernen ist“
https://www.youtube.com/watch?v=G-AbYHpe2B8
Von Fake America Great Again, zurück zur Bücherverbrennung 1933. Damals waren die meisten von uns hier noch nicht einmal geboren. Wer lange genug lebt, beobachtet wie sich alles wiederholt.
Nach der Nazizeit verordnete Amerika uns die Demokratie - es war die beste Regierungsform, die dem kleinen Westdeutschland je passieren konnte. Wenn wir die gesamte Welt anschauen, formiert sich zur Zeit die Diktatur in welcher Form auch immer, durch die Hintertür und bei der AfD ganz offen. Bedeutet "Fake America Great Again" nun das Ende aller Demokratien? Die attische Demokratie gab es schon im 5. Jahrhundert v. Chr., zwischen den Perserkriegen und dem Peloponnesischen Krieg und war zugleich die Zeit der größten Machtentfaltung Athens durch den attischen Seebund und einer darauf gegründeten ökonomischen Blüte und glanzvollen kulturellen Entfaltung, als deren imponierendstes Zeugnis die Bauten auf der Akropolis überliefert sind...(Nachzulesen bei Wikipedia)
Alles hat seine Zeit - wenn wir ihm wachsam Aufmerksamkeit angedeihen lassen, erreicht uns der Glaube an Gott und das Vertrauen in Gott, überall und zu allen Zeiten genau wie Jesu ihn uns verheißt.
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