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Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung. Foto: UK-Archiv

»Homosexualität ist Teil der Schöpfung«

Bibel heute anders lesen

Aus dem Archiv (23.07.2013)

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung steht weiterhin hinter den Aussagen des umstrittenen Familienpapiers der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Es gebe weder das Leitbild Ehe auf, noch schade es der Ökumene, sagte der Mitautor der Orientierungshilfe im Interview mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Auch den Vorwurf, der theologische Teil der Orientierungshilfe sei zu dürftig, wies Jung zurück. Es sei nicht um eine »katechismusartige Neuorientierung« von Ehe und Familie gegangen, sondern um eine »familienpolitische Akzentsetzung«. ## Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland habe die 2008 eingesetzte Ad-hoc-Kommission damit beauftragt, angesichts des gesellschaftlichen und politischen Wandels zu beschreiben, »welche praktischen Herausforderungen für die Familienpolitik und für Kirche und Diakonie bestehen«. Die EKD fordert in der Orientierungshilfe eine Förderung aller Formen familiären Zusammenlebens, also auch von Patchworkfamilien und gleichgeschlechtlichen Partnerschaften. Kritiker bemängeln, dies werte die Ehe zwischen Mann und Frau ab. Die Kritik an der Orientierungshilfe entzündete sich nach Jungs Überzeugung vor allem an der Neubewertung homosexueller Lebenspartnerschaften. Es gebe zwar Bibelstellen, die Homosexualität verurteilten. Diese müssten aber heute anders gelesen werden. Homosexualität sei weder Krankheit noch Sünde, sondern eine unveränderbare Veranlagung und Teil der Schöpfung, sagte Jung. epd